«Ich setze mich mit Herzblut für die Stadt Bern ein»

Bärn bruucht «meh Farb»! Janosch Weyermann kandidiert auf der überparteilichen Liste für den Gemeinderat und für das Stadtpräsidium, damit bürgerliche Werte endlich wieder beachtet werden und das Anliegen der Wirtschaft mehr Gehör finden. Der Berner SVP-Stadtrat sieht den grössten Handlungsbedarf bei der Ausgabenpolitik der Stadt und geht mit einem guten Gefühl an die Wahlen am 24. November.

(Bild: zVg) Janosch Weyermann will am 24. November einen Sitz in der Berner Exekutive ergattern und seine erfolgreiche Arbeit als SVP-Stadtrat weiterführen.

Drei Sitze in der Stadtberner Exekutive werden frei. Sie kandidieren auf der überparteilichen Liste «Meh Farb für Bärn» für den Gemeinderat und für das Stadtpräsidium. Wieso braucht es diese Liste «Meh Farb für Bärn!»?
Janosch Weyermann: Aufgrund des Stadtberner Wahlsystems herrscht in der Berner Stadtregierung heute ein politisches Ungleichgewicht von 4:1. Die linken Parteien stellen also vier Regierungsmitglieder und die Bürgerlichen lediglich eines. Würden die Gemeinderatssitze jedoch gemessen an den Wähleranteilen verteilt werden, würden den linken Parteien hingegen nur drei Sitze und den Bürgerlichen zwei Sitze zustehen. Das Wahlsystem in Bern bevorzugt bei der Verteilung der Sitze die Blockbildung. Nur wer sich zusammenschliesst, hat überhaupt erst Chancen auf einen Gemeinderatssitz. Um das gemeinsame Ziel von zwei Sitzen zu erreichen, ist dieser Zusammenschluss notwendig und sinnvoll.

Sie sind SVP-Stadtrat. «Mehr Farb für Bern» tönt nach der farbenfrohen Regenbogen-Community LGBTQIA. Ihre Politik ist aber bürgerlich, beisst sich das nicht?
Nein, denn mit «Meh Farb für Bern» wollen wir die Vielfalt unserer Liste hervorheben, welche sich aus fünf verschiedenen Parteien zusammensetzt. Bei den linken Parteien herrscht rot-grüner Einheitsbrei. Wir hingegen sind eine sehr diverse Liste mit den unterschiedlichsten Ansichten aber einem gemeinsamen Ziel; eine angemessene Verteilung der Sitze im Gemeinderat.

Welche Bilanz können Sie über die vergangenen Jahre im Stadtrat ziehen, was haben Sie erreicht?
Die vergangene Legislatur ist eine Legislatur zum Vergessen. Die Mehrheiten im Stadtrat sind dermassen erdrückend, dass die Parteien links der Mitte keine Kompromisse eingehen müssen, um ihre Geschäfte am Ende des Tages durchzubringen. Dabei lebt eine Demokratie ja von Kompromissen, bei welchen Minderheiten berücksichtigt und nicht einfach überstimmt werden. Tiefpunkte in der vergangenen Legislatur waren mit Sicherheit der Beschluss eines Werbeverbots in der Stadt Bern oder die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. Für mich erfreulich war hingegen die erfolgreiche Überweisung einer von mir miteingereichten Motion, welche den Erhalt des Lehrschwimmbeckens im Schulhaus Kleefeld gefordert hat.

Was bedeuten Ihnen Ihr Amt im Stadtrat Bern?
Ich bin gerne Stadtrat und setze mich mit Herzblut für die Stadt Bern und ihre Bewohnerinnen und Bewohner ein. Es ist jedoch manchmal ein bisschen frustrierend, wenn man selbst mit den besten Argumenten bei den Gegnern im Stadtrat auf Granit beisst und keine Mehrheit findet. Aber ans Aufgeben denke ich dennoch nicht.

Wo setzen Sie als SVP-Stadtrat die politischen Prioritäten?
Sicher in der Finanz- und Verkehrspolitik. Zu diesen Themen gibt es viele Geschäfte im Stadtrat, wo ich meine Ansicht einbringen kann. Auch wenn ich mit meinen Argumenten am Ende nicht durchdringe, ist es wichtig die eigenen Standpunkte darzulegen.

Wo liegt der grösste Handlungsbedarf in der Stadt Bern?
Aktuell sicher bei der Ausgabenpolitik der Stadt Bern. Die Stadt Bern hat einen Schuldenberg von fast 1,7 Milliarden Franken und dennoch werden ständig neue Ausgaben in Millionenhöhe beschlossen anstatt endlich zu sparen.

Wo sehen Sie Sparpotenzial in der Stadt Bern?
Sicher bei der Stadtverwaltung. Heute leistet sich zum Beispiel jede der fünf Direktionen einen eigenen Personaldienst. Diesen könnte man jedoch direktionsübergreifend zusammenlegen und so enorme Kosten sparen. Es gibt viele weitere solche Doppelspurigkeiten in der Verwaltung, die es zu verhindern gilt. Weiteres Sparpotenzial bieten die grossen Baugeschäfte in Millionenhöhe. Ich plädiere jeweils dafür, den Entscheidungsorganen (Stadtrat und Stimmbevölkerung) neben dem normalen Baukredit auch eine günstigere Light-Variante zur Auswahl vorzulegen. Ein gutes Beispiel wäre die Sanierung des Waisenhaus-Bärenplatzes für fast 40 Mio Franken. Ich bin der festen Überzeugung, dass das auch günstiger ginge.

Sie sind noch sehr jung. Ist das ein Vor- oder Nachteil für Ihr Ziel, Stadtpräsident zu werden?
Das kann ich nicht beurteilen. Aber ich glaube wichtig ist es überhaupt zu kandidieren und der Stimmbevölkerung so eine echte Auswahl bieten zu können. Am Ende soll das Stimmvolk entscheiden, ob mein Alter ein Vor- oder Nachteil ist.

Ihr Herzensprojekt ist die Volksinitiative zum Erhalt des Streichelzoos im Tierpark Dählhölzli. Wie ist hier der Stand?
Die Unterschriftensammlung ist in vollem Gange. Seit den Enthüllungen rund um gefälschte Unterschriften ist es jedoch deutlich schwieriger geworden auf der Strasse Unterschriften zu sammeln. Wir sind jedoch gut unterwegs, dürfen aber nicht nachlassen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Unterschriften innerhalb der Frist zusammenbringen.

Mit welchem Gefühl gehen Sie in die Wahlen am 24. November und welche Chancen sehen Sie?
Mit einem guten Gefühl, da ich grundsätzlich nichts zu verlieren habe. Die Chancen kann ich persönlich hingegen schwer einschätzen. Die wichtigste Frage wird ohnehin sein, ob wir als Liste «Meh Farb für Bärn» zwei Sitze holen oder nicht. Um dieses Ziel zu erreichen, werde ich bis am 24. November noch einmal alles geben.

Interview: Corinne Remund

www.meh-farb.ch
www.janoschweyermann.ch

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